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Architektur und Geschichte des Landestheaters Altenburg

Am 16. April 1871 wird das neue Herzogliche Hoftheater mit Webers romantischer Oper „Der Freischütz“ feierlich eröffnet. Mit diesem im Renaissancestil gebauten Theater finden die in mehr als 500 Jahren in Altenburg gewachsenen Theatertraditionen eine würdige Heimstatt.

 

Denn die erste urkundlich verbürgte Theateraufführung erlebten die Altenburger im Jahre 1474 auf dem Marktplatz.

 

1729 wurde das ehemalige Ballspiel- und spätere Ballhaus im herzoglichen Schlossgarten für Bühnenzwecke umgebaut. 1779 ließ der Herzog das Theater im Schlosspark schließen.

 

Daraufhin baute der Perückenmacher Franke 1783 eine alte Scheune in der Pauritzer Gasse in Altenburg zu einem Komödienhaus um. Es bot 700 Zuschauern Platz. Doch im selben Jahr musste das Komödienhaus wegen Baufälligkeit geschlossen werden, das Theater im Schlossgarten kam zu neuen Ehren. 1864 gab es die letzte Spielzeit in diesem Theater.

 

Doch die Altenburger Bürger wollten in ihrer Stadt ein richtiges Theater haben. Schließlich erhörte der Herzog sein Volk. Der Altenburger Baurat Julius Engert bekam den Auftrag, einen Theaterbau zu entwerfen. Er orientierte sich dabei an Gottfried Sempers altem Dresdner Hoftheater, das 1868 abbrannte. Hofbaumeister Otto Brückwald baute das herzogliche Hoftheater. Ein Grundstück unterhalb des Schlosses, gegenüber dem Burgtor, wurde für den Bau ausgewählt. Hier stand zuvor das Kammerhaus, in dem die alte Hofbibliothek untergebracht war und das als Wasch- und Badehaus genutzt wurde. Das Theater wurde im Renaissancestil erbaut. Es hat drei Ränge mit Proszeniums- und Mittellogen. Die Baukosten, einschließlich Dekoration und Technik, betrugen rund 350 000 Mark. Erster Intendant wurde Friedrich Freiherr von Liliencron, erster Musikalischer Oberleiter Hofkapellmeister Dr. Wilhelm Stade. Mit dem neuen Theaterbau wurde in Altenburg erstmals ein festes Darstellerensemble für Oper und Schauspiel engagiert, außerdem gab es einen Chor und eine Tanzgruppe. Das Orchester setzte sich zusammen aus Musikern der Hofkapelle, der Stadtkapelle und der Militärmusik. Übrigens gab es bereits 1871 einen ersten Versuch des Geraer Intendanten Cramm, mit dem neuen Altenburger Theater zu fusionieren.

 

Das schlug allerdings fehl.

 

1904 wurde die Vorderfront des Theaters umgebaut. Eine klassizistische Fassade wurde vor das Halbrund des Theaters gebaut. Durch den Umbau entstanden ein Kassenfoyer, ein Hauptfoyer und zusätzliche Aufgänge zu den Rängen.

 

1918 wurde das Hoftheater vom Staat Thüringen als Rechtsnachfolger übernommen. Es nannte sich fortan Landestheater Altenburg, aus dem Theaterorchester wurde die Landeskapelle. 1925 gab es Etatkürzungen. In jener Zeit machte sich die Altenburger Bevölkerung stark für ihr Theater, sie gründete die „Vereinigung der Theaterfreunde für Altenburg und Umkreis“.

 

Mehrfach gab es Versuche, kostengünstige Lösungen für den Theaterbetrieb zu finden. Doch eine Fusion 1927/28 mit dem Reußischen Theater Gera scheiterte wegen Unwirtschaftlichkeit ebenso wie die 1930/31 mit Gotha.

 

Der Theaterbetrieb allerdings wurde schnell wieder aufgenommen. Am 14. Juli 1945 gab es ein Konzert für die Gewerkschaft, Liederabende folgten. Am 9. August 1945 gab es mit Albert Lortzings „Waffenschmied“ die erste Opernvorstellung.

 

Das Haus blieb in den Jahren der DDR Mehrsparten-Theater. Hier erlebten Schauspieler wie Albert Hetterle, Jochen Thomas, Jürgen Frohriep und Karin Gregorek ihre ersten Bühnenjahre, auch Dagmar Schellenberger sang hier.

 

1993 begann eine gründliche Sanierung. In zwei Jahren wurde die Außenfassade wieder hergestellt. Auch das Theaterinnere passte man modernen Ansprüchen an, wobei die Grundarchitektur beibehalten wurde. Und am 2. Oktober 1995 war es soweit: Erneut erklang Webers "Freischütz" um das Altenburger Theater einzuweihen.

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