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Was macht eigentlich das Archiv im Lockdown?

Das Stadtarchiv Altenburg ist wegen des Lockdowns seit Mitte Dezember 2020 geschlossen – Was heißt das eigentlich für die Mitarbeiter? Akten entstauben, Bücher geraderücken, in alten Zeitungen blättern? Ganz im Gegenteil, denn der Lockdown erlaubt zwar keine persönlichen Kontakte, gleichwohl gehen selbstverständlich schriftliche und telefonische Anfragen ein und werden bearbeitet. So lässt der Blick auf die Statistik erkennen, dass im Jahr 2020 zwar weniger Besucher registriert wurden, dafür aber über ein Viertel mehr schriftliche Anfragen gestellt wurden.

Der Arbeitsalltag der Archivmitarbeiterinnen besteht zumeist aus der Verzeichnung von Archivalien und vielfältigen Recherchen im Bestand des Stadtarchivs, welcher bis in das Jahr 1256 zurückreicht. Ziel ist die ausführliche Beantwortung verschiedener Anfragen. Es werden Fragen zur Historie Altenburgs gestellt: So melden sich beispielweise Schüler, um Hilfe bei der Beantwortung ihrer Aufgaben für den häuslichen Unterricht zu erhalten. Hier wird auf den umfangreichen und vielfältigen Wissensschatz, den der Archivbestand bietet, zurückgegriffen. Diesen nutzen auch gern die Altenburger Museumsmitarbeiter für ihre Recherchen zu anstehenden kulturellen Veranstaltungen oder Ausstellungen. Ebenso spiegelt das Anfragenbild die rege Bautätigkeit wider, denn regelmäßig erreicht das Stadtarchiv die Bitte, nach Bauakten zu recherchieren. Hier erweist sich die enge Zusammenarbeit zwischen dem Bauarchiv der Stadt und dem Kreisarchiv Altenburger Land als sehr vorteilhaft. Bauunterlagen zu städtischen Gebäuden finden sich sowohl im Stadtarchiv als auch in den beiden zuvor genannten Einrichtungen.

Auf einer eher persönlichen Ebene sind die E-Mails von Genealogen. Sie sind in der Regel auf der Suche nach verwandtschaftlichen Verbindungen, bestellen Dokumentenkopien und versuchen Lücken in der Familiengeschichte zu schließen. Schwerer fällt die Realisierung der Recherchen hingegen aktuell den Heimatforschern, die sonst selbst in den alten Akten blättern. Sie versuchen aber, ihre Forschungen trotz Corona-Einschränkungen mit Unterstützung der Archivmitarbeiterinnen zu meistern. Die Arbeit im Archiv bleibt stets interessant. Durch die abwechslungsreichen Anfragen, erfahren auch die Mitarbeiter immer wieder Neues und können so auch den Erkenntnisstand stetig erweitern.

Eine weitere wichtige archivische Aufgabe ist die Übernahme von abgeschlossenem Schriftgut aus der Stadtverwaltung Altenburg, um die weitere Überlieferungsbildung abzusichern und auch in Zukunft die Geschichte abbilden zu können. Vor und zu den Jahreswechseln geben die verschiedenen organisatorischen Einheiten ihre Unterlagen an das Stadtarchiv ab. Die erledigten Vorgänge werden archiviert und Verwaltungsmitarbeiter schaffen in ihren Regalen Platz für neue Vorgänge.

Geschichte schreibt sich stetig weiter und deren Reflexion kann nur durch das konstante Sammeln der unterschiedlichsten Dokumente abgesichert werden. Mithilfe der Abgabe von Verwaltungsakten wird das Geschehene aus Sicht der Behörde veranschaulicht, persönliche Geschichten hingegen bleiben oft nur in den Familien verwahrt.

Gerade die derzeitige pandemische Situation deutet eine historische Zäsur an und wird ebenfalls auf die nachfolgenden Generationen Einfluss nehmen. Um darüber hinaus persönliche Schicksale dokumentieren zu können, würden sich die Mitarbeiter des Stadtarchivs freuen, wenn interessierte Altenburgerinnen und Altenburger ihre ganz persönlichen Erfahrungen aus der Pandemiezeit teilen würden und so helfen, Erlebnisberichte für nachfolgende Generationen zu bewahren. Solche Schilderungen wurden bereits bei anderen historischen Begebenheiten als Zeitzeugenberichte gesammelt und ermöglichen eine Erschließung historischer Ereignisse oder Zeiträume abseits der allgemeinen Fakten. Wer Interesse hat, seine persönlichen Erlebnisse aus der Pandemiezeit mit dem Stadtarchiv Altenburg zu teilen, kann sich gern an die Mitarbeiterinnen unter der Rufnummer (03447 / 579062), per Post an das Stadtverwaltung Altenburg, Büro Oberbürgermeister, Stadtrat und Archiv, Markt 1, 04600 Altenburg oder per E-Mail an wenden.

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Veröffentlichung

Di, 09. März 2021

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